Technische Umsetzung

Accessibility

Wahrnehmung einer Websites

Das World Wide Web Consortium (W3C) erwähnt usability und accessibility (ISO 16071) oft in einem Zusammenhang. Bevor usability überhaupt zum Zug kommen kann, muss sichergestellt sein, dass der Benutzer überhaupt Zugang zur Website hat. Aus diesen Gründen untersuchen wir in dieser Gruppenarbeit auch, welche Punkte für accessible Websitedesign notwendig sind. In diesem Zusammenhang bezieht sich accessibility auf die usability von Websites für Menschen mit Behinderungen. Im Vordergrund stehen hier nicht die technischen Details, sondern die Auffassungsmöglichkeit der Benutzer. W3C definiert accessible webcontent als Inhalt von Websites, welcher von allem Menschen unabhängig von einer Behinderung verwendet werden kann.

Beim Wort Behinderung denkt man vorwiegend an mental oder körperlich Behinderte, aber leichte Behinderungen, die von aussen meistens nicht sichtbar sind, sind verbreiterter, als man denkt. Jeder fünfte Mensch hat eine Beeinträchtigung der Wahrnehmung oder der Möglichkeiten, seien es Sehschwäche, die durch eine Brille nicht zu 100% korrigiert werden kann, Einschränkungen der Farbwahrnehmung (rot-grün-Blindheit ist weit verbreitet) oder Probleme bei längerem Arbeiten am Computer. Als Gestalter einer Website lohnt es sich also, auf diese recht grosse Benutzergruppe Rücksicht zu nehmen.

Durch bewusste Gestaltung einer Website um die Anforderungen von Leuten mit Beeinträchtigungen zu berücksichtigen, erleichtert man daneben auch Senioren und jungen Leuten den Zugang, da diese noch nicht oder nicht mehr das gleiche technische Verständnis haben, wie "normale" Benutzer. Natürlich profitiert auch Letzterer, wenn die Seite nach diesen Kriterien optimiert ist.

Hier ist eine Liste computerbezogener Zugangsschwierigkeiten:

Sehbeeinträchtigung

  • zu kleine Schriftgrösse
  • zu verschnörkelte Schriftart
  • Text wird als Bild dargestellt (kann z.B. Nicht in Braille-Schrift umgesetzt werden)

Schwerhörigkeit

  • Flash- und Audiokontext (Lautstärke nicht verstellbar)
  • Warn- und Hinweissignale ohne visuelle Begleitung

Motorische Beeinträchtigung

  • kleine Schaltflächen
  • bewegende Schaltflächen

Kognitive Beeinträchtigung

  • automatisch wechselnde Seiten oder Animationen ohne Kontrolle über die Geschwindigkeit
  • überladener Bildschirm
  • unlogische oder komplexe Navigation
  • blinkende oder bewegte Schriftzüge/Bilder (kann bis zu epileptischen Anfällen führen)

Repetitive Stress Syndrom
(bedeutet, dass man bei Computerarbeit schnell ermüdet, obwohl keine psychische Belastung besteht)

  • Navigation benötigt viele Clicks
  • Informationen sind über mehrere Seiten verteilt
  • unvollständige Wahrnehmung der Information, wenn nur einzelne Seiten betrachtet werden

Farbblindheit

  • zu kleiner Vordergrund-Hintergrund Kontrast
  • unglückliche Vordergrund-Hintergrund Kombination (z.B. rot-grün)
  • Information nur durch Farbe wahrnehmbar


Das Prinzip von zugänglichem und universellem Design

"Zugängliches Design" steht für Design, das die Bedürfnisse von Menschen, deren Leistung von physikalischen, mentalen oder Umweltbedingungen limitiert ist, wahr nimmt. "Universelles Design" zielt darauf standard Design Prinzipien zu erweitern, um Menschen allen Alters und mit unterschiedlichem Können einzubeziehen, aber bleibt auf einem generellen level - es berücksichtigt also nicht die speziellen Bedürfnisse einer Behinderung.

Auch Menschen, welche kein spezifischen physikalischen oder mentalen Charakteristiken habe, die den Computergebrauch beeinflussen, können von der Berücksichtigung von "universellem Design" profitieren. Es wurde herausgefunden, dass für alle Benutzer Müdigkeit reduziert, Arbeitsgeschwindigkeit gesteigert, Fehler reduziert und Lernzeit verkürzt werden kann. Universelles Design beinhaltet verschiedene Aspekte von Usability, wodurch es die Benutzung für alle einfacher macht.

Generelle Prinzipien

Diese Prinzipien finden Anwendung, wenn ein Website eine möglichst grosse Zielgruppe erreichen soll. (z.B. der Internetauftritt von Behörden oder Zeitungen)
Sie können aber auch sinngemäss auf das Design eines Benutzer-Interfaces von Software angewendet werden.

Flexibilität erlauben

  • mehrere Möglichkeiten zu Verfügung stellen, wie ein Schritt ausgeführt wird
  • Rechts- und Linkshänder berücksichtigen
  • dem Benutzereinstellungen personalisierbar machen
  • daran denken, das gewisse Leute Programme benutzen, die den Bildschirm anpassen

simpel und intuitiv sein

  • kein ungewohntes Design benutzen nur um anders zu sein
  • unnötige Komplexität vermeiden
  • Feedback ermöglichen

Fehler vorbeugen

  • Warnungen an den Benutzer geben
  • fail-safe Eigenschaften programmieren
  • keine Raster benutzen um die Aufmerksamkeit auf etwas zu lenken

redundante Modalitäten umfassen

Redundanz ermöglicht Flexibilität für verschiedene Benutzerpräferenzen, Systemeinstellungen oder Möglichkeiten des Benutzers. Das wird erreicht durch Benutzung von mehr als einer Art Daten darzustellen, anzuzeigen und einzugeben, wie:
  • Tonsignal und Popup verwenden um auf einen Fehler aufmerksam zu machen
  • Bildlegenden benutzen
  • dem Benutzer erlauben Befehle einzutippen oder anzuklicken

Nebeneffekte vermeiden

Nebeneffekte sind Veränderungen, die der Benutzer nicht als Ziel seiner Tätigkeit versteht. Wenn z.B. Eine Website Systemeinstellungen (z.B. eines Plugins) verändert, müssen diese am Ende rückgängig gemacht werden. Nebeneffekte stellen besonders für Computerlaien Probleme dar, da diese die Veränderungen nicht wahrnehmen oder nicht korrigieren können.

Quellenverzeichnis