Internetauftritt
Darstellungscodes
Definition
Darstellungscodes dienen dazu, das wichtige Argument so klar und eindeutig wie möglich zu visualisieren. Diese Visualisierung kann auf zwei unterschiedlichen Wegen erfolgen: Entweder als Abbild oder in Form eines logischen analytischen Bildes. Zu den Abbildern gehören Fotografien, Gemälde, Filme, Videos und Zeichnungen. Schematische Darstellungen, Diagramme, "mind maps" und Notationssysteme in Technik und Naturwissenschaft sind Beispiele für logische analytische Bilder. Einige Darstellungscodes betonen deshalb zum Beispiel Oberflächenmerkmale, übertreiben Kontraste, Begrenzungen und Umrisse. Weitere reichhaltige Möglichkeiten zur Gestaltung bieten sich durch solche Techniken wie verschiedene Farben, Einsatz bewegter Elemente.
Bei den logischen Bildern ist der dargestellte Inhalt nicht in der Realität beobachtbar, d.h. die zu visualisierenden Argumente sind logischer Natur. Mit den logischen Bildern ist es möglich, abstrakte Strukturen, Relationen, Mengen und Abläufe zu visualisieren. Sie sind Zeichensysteme, die durch Konvention ihre Bedeutung erlangt haben, z.B. grafische Repräsentation statistischer Daten.
Sowohl logische Bilder als auch Abbilder haben affektiv-motivationale, dekorative und kognitive Funktionen. Eine Besonderheit der logischen Bilder gegenüber den Abbildern besteht darin, dass sie zusätzlich einen Eindruck wissenschaftlicher Fundiertheit vermitteln und durch visuelle Effekte beeindrucken können.
Anwendung auf Webseiten
Auf das Design einer Website bezogen werden Abbilder
vor allem eingesetzt um Emotionen zu wecken oder einen
Textabschnitt aufzulockern. Zum Beispiel schafft das
Firmenlogo oben links auf jeder Seite Vertrautheit, der
Benutzer weiss sofort, auf welcher Website er sich
befindet.
Abbilder werden auch häufig im Zusammenhang mit der
Navigation verwendet. Es zeigte sich, dass
Internetbenutzer lieber auf ein Bild klicken als auf
einen Text. Man muss aber aufpassen, dass die Bedeutung
des Bildes für jeden klar ist, sonst muss es
trotzdem mit Text ergänzt werden.
Logische Bilder eigenen sich besonders gut um einen
Text zu veranschaulichen oder gar zu ersetzen. Ein
Benutzer verlässt eine Seite viel schneller, wenn er
Information durch Lesen langer, trockener Abschnitte
zusammensuchen muss, als wenn eine schematische
Darstellung den Zusammenhang visualisiert.
Weitere Beispiele sind Diagramme (Kreis-, Balken-, etc.)
mit welchen man empirische Daten sehr anschaulich
präsentieren kann. Auch für die Navigation
lassen sich logische Bilder gut verwenden, zum Beispiel
Piktogramme.
Zwischen Abbildern und logischen Bildern sind
natürlich auch Kombinationen möglich.
Konkrete Beispiele
Sobald man eine Zielgruppe definiert hat, sollte man auch die emotionalen Symbolträger dieser Gruppe identifiziert haben. Anhand der Zielgruppe "Junge Menschen" (14-26 jährige) soll beispielhaft erklärt werden, wie man Emotionen auf Websites hervorrufen könnte.Symbole
Symbole beinhalten bereits einen emotionalen Effekt. Am meisten werden Symbole von Jugendbewegungen oder Bekleidungshersteller verwendet. Jede Marke oder jedes Symbol hat ein bestimmtes Image. Modefirmen wie O´neil oder Nike investieren Millionenbeträge, um eine emotionale Assoziation bei jungen Menschen zu erreichen. Andere, nicht unternehmerisch vorgeprägte Symbole, sind der Regenbogen, das Peace Zeichen oder das Abbild eines Cannabis Blattes. Durch die Abbildung dieser Symbole signalisiert man der Zielgruppe, dass man ähnlich denkt wie sie, man schafft Vertrauen und erreicht die Zielgruppe leichter mit den entsprechenden Botschaften. Handelt es sich um kommerzielle Symbole, wie den Schriftzug Nike, so wäre eine Werbepartnerschaft mit dieser Firma anzustreben.Technik
Junge Menschen erreicht man tendenziell besser, wenn die Website bunt gestaltet ist und lebendige Elemente beinhaltet. Zwar muss die Übersichtlichkeit noch gegeben sein, aber Pop Ups, Flash Intros oder Sound- und Graphikeffekte werden nicht nur positiv aufgenommen, sondern in gewisser Weise sogar erwartet. Da die meisten Jugendlichen relativ sicher im Umgang mit den neuen Medien sind, dürfen auch anspruchsvollere Arten, wie Kurzfilme, Livestreams oder Webcams mit in die Homepage eingebunden werden. Dies gibt dem Anbieter dieser Homepage ein modernes, innovatives und flippiges Image.Sprache
Der Schreibstil muss sich ebenfalls an den Lesern orientieren. Bei jungen Menschen sollte man deshalb duzen, um ihnen ein Gefühl von Vertrautheit und Unvoreingenommenheit zu geben. Sachverhalte müssen eventuell etwas ausführlicher erklärt werden, gerade wenn es sich um historische oder politische Punkte handelt.Die Informationen müssen sich auch nach den emotionalen Bedürfnissen der Zielgruppe richten. Nicht selten haben Jugendliche oder junge Erwachsende das Bedürfnis an besonderen Ereignissen teilzuhaben oder haben Angst ein Event zu verpassen. Darüber hinaus sind sie hoch mobil und verfügen über ein relativ hohes Freizeitbudget. Andererseits sind sie aber noch nicht so emotional abgeklärt wie Erwachsene. Diese emotionale Struktur muss von der Homepage berücksichtigt werden. Begriffe wie "Event des Jahres", "darf man auf keinen Fall verpassen", "Erlebnis deines Lebens", "unvergesslich", "einmalig" oder "Come and join us" spielen mit dieser emotionale Struktur. Sie gehen genau auf die "Schwachpunkte" des Lesers ein und verleiten ihn zum Handeln.
Quellenverzeichnis
- Bettina Berendt, Humboldt-Universität zu
Berlin, Empfehlungen zur Funktion von Bildern
und ihrer Gestaltung , 5.1.2005
- Sandra Wick, Universität Giessen, Abbilder in Multimedia Anwendungen
,
27.12.2004
- Unbekannter Autor, Humboldt-Universität zu Berlin, Bilder (Kapitel 6) , 27.12.2004