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Hinweise zu Kontrast und Farben

Da das Auge möglichst schnell und einfach Informationen aufnehmen soll, muss besonderer Wert auf den Kontrast zwischen Schriftfarbe und Hintergrundfarbe gelegt werden.Dem Auge fällt die Aufnahme eines Textes umso schwerer, je ähnlicher sich Schriftfarbe und Hintergrundfarbe sind. Die beste Lesbarkeit bieten die Negativdarstellung und die Positivdarstellung. Bei der Negativdarstellung wird ein Text in hellen Farben auf einem dunklen Untergrund abgebildet (z.B. Gelb auf schwarzem Hintergrund). Bei der Positivdarstellung verhält es sich genau umgekehrt. Bei beiden Darstellungsformen gilt, dass die Lesbarkeit umso höher ist, je größer die Helligkeitsdifferenz zwischen dem Text und dem Hintergrund ist.

Da ein schwarzer Hintergrund eher bedrückend wirkt (vgl. Abschnitt Farben), wirkt ein heller Hintergrund eher lebendig und ist auch die „übliche“ Form der Darstellung.

Farben

Farben dienen seit jeher auch zur Kodierung und Verstärkung von Botschaften. Allerdings sollten die Farben nie als einzige Form der Botschaftscodierung dienen, da von einigen Menschen Farben kaum oder nur unvollständig wahrgenommen werden. Zwar sollte man Farben im Sinne eines Hilfscodes benutzen, darüber hinaus sollten aber noch andere Kodiertechniken eingesetzt werden.

Wird die Farbe als dominanter Kode verwendet, so sollte eine Farbe nur eine Informationskategorie vertreten. Wird eine Farbe für unterschiedliche Kategorien von Informationen verwendet, so kann dies die Aufnahme der Botschaft durch den Benutzer verhindern.

Beispielsweise könnten in einem Informationssystem alle Informationen, die Gefahren andeuten, auf einem roten Hintergrund erscheinen.

Wenn Farben als Kode benutzt werden, so ist es zu empfehlen nicht mehr als 6 Farben plus schwarz und weiß zu benutzen (vgl. ISO 9241-8:1997, Abschnitt 6). Es gibt sogar Autoren, die eine noch größere Einschränkung der Farbenutzung empfehlen und als Obergrenze 3 Farben definieren. Auch wenn diese Beschränkung auf 3-6 Farben relativ starr erscheint, so ist sie doch bei einem Großteil der Websites sinnvoll, wie z.B. für Seiten von Banken, Informationsanbieter oder Onlinegeschäften. Eine zu große Farbpalette würde auf diesen Seiten den User eher verwirren und verunsichern.

Die Beschränkung auf 3-6 Farben betrifft keine Farben, die in Bildern , Fotos oder anderen graphischen Abbildungen zu sehen sind.

Bei der Auswahl der Farben sollte darauf geachtet werden, dass gesättigte Farben für Texte oder Symbole auf schwarzen Hintergrund vermieden werden. (vgl. ISO 9241-8:1997; 6,7)

Der Hintergrund sollte generell nicht mit gesättigten Farben oder hellem Weiß gestaltet werden. Eine gute Hintergrundfarbe wäre z.B. helles Grau.

Farbempfindung und Farbsymbolik

Die Wirkung von Farben ist ein sehr weites und umfangreiches Feld. Es soll sich deshalb im Folgenden auf einige Farben konzentriert werden.

Farbe psychologische Wirkung traditionelles aktuelles Symbol
Gelb spontan, heiter, extravertiert Neid/ Optimismus Kommunikation
Rot erregend, aktiv, herausfordernd Begierde, Liebe, Macht Leidenschaft
Grün lebensfroh, natürlich Hoffnung, Geist Natur, Umwelt
Blau vernünftig, sehnsüchtig, fern Treue Verstand, funktional
Violett eitel, statisch, introvertiert Kirche, Magie, Macht Kirche
Weiss einfach, gut, realitätsfern Unschuld Sauberkeit
Schwarz pessimistisch, abgrenzend Tod, Trauer Distanz, Eleganz
Gold blendend Glück, Reichtum Reichtum, Angeberei
Silber kühl Schnelligkeit, Eleganz Mond

Die psychologische Wirkung von Farben bzw. deren Symbolik sollte auch der Webdesigner berücksichtigen. Abhängig vom Produkt, der Firma oder der Botschaft der Website sollten die Farben ihrer Symbolik entsprechend eingesetzt werden.

Eine eindeutige Regel, wann genau welche Farbe zu benutzen ist, kann allerdings nicht definiert werden, da dies immer auch im Kontext mit dem Inhalt der Seite steht. Gerade auch die Kombination von farbigen Symbolen (Pfeile, Ausrufungszeichen) mit dem Text oder der Botschaft kann zu neuen Assoziationen und Handlungen beim Leser führen.

Beispiel: die Kombination schwarz rot gold/gelb führt zu einer anderen Assoziation beim User, als die einzelnen psychologischen Wirkungen der Farben für sich genommen.

Schriftarten und Serifen

Bei Schriftarten wird oft empfohlen für Fließtext hauptsächlich Helvetica, Verdana, die Arial und die Times New Roman (PC) zu benutzen. Diese Schriften haben den Vorteil, dass sie auf jedem Rechner vorhanden sind.

Außerdem muss sich der Webdesigner zwischen Schriften mit und ohne Serifen entscheiden. Serifenlose Schriften sind z.B. Verdana oder Arial, während Times New Roman eine Schriftart mit Serifen darstellt. Schriften mit Serifen haben wesentlich mehr „Schwünge“ im Schriftbild. Viele Autoren von Webdesign Publikationen legen sich nicht eindeutig fest, ob sie serifenlose Schriften bevorzugen.

Allerdings gibt es Schriften, wie Verdana, die speziell für eine gute Bildschirmlesbarkeit entworfen wurden.

Andere als die bereits genannten Schriften können allerdings ebenso gut lesbar sein. Der Einsatz von unterschiedlichen Schriftarten und die bewusste Abweichung von den vorher empfohlenen Schriftarten kann z.B. aus Überlegungen des Marketing sinnvoll sein.

Illustration Serifen
Die obere Schrift ist Verdana, die untere Times New Roman. Die Serifen sind mit roten Kreisen markiert.

Quellenverzeichnis