Internetauftritt
Personalisierung
Website-Personalisierung
Bei jedem Menschen sind Entscheidungen nicht nur auf den Verstand gestützt. Menschen sind emotionale Wesen, sie denken und handeln häufig aufgrund ihrer Gefühle. Dies wurde schon von vielen Forschern untersucht und beschrieben und ganze Industriezweige leben davon.
Die Einschätzung eines Geprächspartners, sei er real oder virtuell, hängt neben objektiv wahrnehmbaren Tatsachen, wesentlich von kleinen und scheinbar unwichtigen Details ab, die das subjektive Wohlbefinden beeinflussen.
Will man ein Auto, ein Parfum, einen Computer kaufen oder ein Restaurant zum Essen wählen, spielt nicht nur das Preis-Leistungs-Verhältnis eine Rolle, sondern auch das Image des Produktes, der Bekanntheitsgrad einer Marke (welche somit einen Erfahrungsvorteil gegenüber einem Unbekannten Produkt hat) und vor allem die persönliche Situation im Moment der Entscheidung.
Die Entscheidung hängt von vier Punkten ab:
- Objektive Merkmale des Produktes (Spezifikationen, Eigenschaften)
- Subjektive Merkmale des Produktes (Image, unterbewusste Aussage)
- Objektive Merkmale der Entscheidungssituation (Preis, Lieferbedingungen etc.)
- Subjektive Merkmale der Entscheidungssituation (Wunsch etwas zu kaufen, Laune)
Bei bestimmten Websites kann die
Personalisierung eine besondere Rolle
spielen zur Gestaltung von objektiven Rahmenbedingungen
während der Präsentation des Produkts oder auch
schon ein paar Clicks vorher. Wie kein anderes Medium
aber kann Website-Personalisierung die subjektiven
Merkmale in der Verkaufssituation beeinflussen.
Website-Personalisierung bedeutet, gezielt die
individuellen Bedürfnisse eines Users zu erkennen
und zu erfüllen.
Das Problem der Personalisierung besteht darin, über den Benutzer genug Informationen zu sammeln um ein akkurates Profil erstellen zu können. Dies ist allgemein sehr schwierig, ohne den Benutzer ausdrücklich nach den Informationen zu fragen. der Benutzer wird aber nicht seine Zeit damit verschwenden wollen, Formulare auszufüllen, deren Sinn er nicht sieht. Ausserdem sind Benutzer misstrauisch. Sie möchten nicht mehr von sich preisgeben, als unbedingt nötig, da sie ja nicht wissen, was mit dieser Information geschehen wird.
Wenn man nicht genug Informationen hat, muss das Personalisierungstool raten, was der Benutzer sehen möchte. Wenn nun aber falsch geraten wird, wirkt das auf den Benutzer viel schlimmer als wenn die Website ohne Personalisierung implementiert wäre.
Dieses Problem ist der Grund, weshalb die Website-Personalisierung nur auf bestimmten Arten von Websites sinnvoll eingesetzt werden kann, nämlich solche, die direkt Schlüsse über den Benutzer ziehen können, aus den Seiten die er besucht. Das bekannteste Beispiel ist Amazon.com . Diese Website merkt sich, nach welchen Bücher ein Benutzer gesucht hat und empfiehlt ähnliche Bücher, oder solche, die auch von anderen Benutzern zusammen mit diesem gekauft wurden. Amazon.com speichert, welche Artikel ein Benutzer erworben hat und kann bei künftigen Besuchen auf seine Präferenzen zurückgreifen und ihn auf eventuelle Neuerscheinungen, die in sein Profil passen, aufmerksam machen.
Personalisieren sollte also auf Websites beschränkt werden, die durch Interaktion genügend Informationen über den Benutzer herausfinden können, um dessen Bedürfnisse zu erkennen.
Auch eine Seite, die z.B. Aktienkurse publiziert, kann vom Personalisieren profitieren. Besser ist in diesem Fall jedoch, dem Benutzer die Möglichkeit zu geben, selbst einzurichten welche Kurse er beim Besuchen der Website sehen möchte. Dies wird auf Englisch Customizing genannt.
Sowohl Websites die Personalisieren, wie auch solche, die Customizing unterstützen müssen so aufgebaut sein, dass der Benutzer trotz den angepassten Seiten auch den restlichen Seiteninhalt zu sehen bekommt. Ein Umschalten auf die normale Seite sollte jederzeit möglich sein. Wird dies nicht implementiert, schränkt man die Möglichkeiten des Benutzers, alle Produkte der Seite zu besichtigen, ein und dem Anbieter können potentielle Geschäfte entgehen.