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Steuerungscodes

Definition

Information

Steuerungscodes dienen der Lenkung der Wahrnehmung des visuellen Arguments. Aus dem bestehenden Problem, dass kein Bild sich selbst erklärt entstanden verschiedene Mittel, um die Bildverarbeitung zu beeinflussen.
Treffpunkt So versteht man unter expliziten Steuerungscodes die Verwendung spezieller Zeichen als verdeutlichende Zusätze zur eigentlichen Darstellung, sowie grafische Hinweiszeichen zur Unterstützung der Betrachtung, wie zum Beispiel Pfeile oder farbige Hervorhebungen.

Hervorhebung durch Rahmen

Bei impliziten Steuerungscodes handelt es sich um absichtliche Variationen der Darstellungscodes, ohne dass erklärende Zeichen Verwendung finden. Ein Beispiel könnte hier sein, dass ein bestehendes Element besonders gross oder detailliert in einer extra Abbildung dargestellt wird oder zwischen mehreren Abbildungen, die sich nur durch wenige Merkmale unterscheiden, ein Vergleich angestellt wird.

Ergänzend sei gesagt, dass die Sprache zur Unterstützung der Rezeption immer noch als geeignetstes Mittel gilt, da nicht immer von einer Vertrautheit der Benutzer mit den verwendeten Steuerungscodes und einer ernsthaften Auseinandersetzung mit dem informierenden Bild ausgegangen werden kann.

[Screenshot: letsbuyit.de Link]

Anwendung auf Webseiten

Steuerungscodes sind für das Design einer Website besonders nützlich, da der Benutzer zu einem Produkt gelenkt werden kann, ohne dies explizit zu erwähnen. Stellen Sie sich vor, man würde einfach schreiben: "Kaufen Sie jetzt dieses Produkt!" Die Kunden würden verärgert die Seite verlassen. Durch Steuerungscodes kann man aber genau die gleiche Botschaft übermitteln ohne den Kunden zu verärgern.

Die auf Websites verwendeten Steuerungscodes können in folgende Gruppen eingeteilt werden:

Zeigefunktionen:

bunt und FrauMan will die Aufmerksamkeit des Benutzers auf etwas lenken. Hierzu eignen sich Pfeile, Grössenverzerrungen, Umrandungen, Signalfarben und Beschriftungen. Es bietet sich also an, z.B. oben rechts auf der Seite dem Benutzer ein Sonderangebot schmackhaft zu machen. Es ist aber wichtig, dass das Objekt im richtigen Kontext gezeigt wird, der ist natürlich für Wohneinrichtungen und Sportautos total unterschiedlich.

[Screenshot: www.pearl.de Link]

Situierungsfunktion:

Für den Benutzer soll eine realistische Umgebung geschaffen werden, die ihm Vertraut vorkommt. Neben Bildern können dazu auch Audioinhalte wie Hintergrundmusik oder Soundeffekte bereichernd wirken.

interaktive Funktionen:

Gesetz von Gay-LussacDiese eignen sich besonders um dem Benutzer etwas zu erklären oder ihn zu aktivieren. Zum Beispiel können Bildsequenzen oder animierte Bilder verwendet werden um dem Benuter ein Produkt zu veranschaulichen. Je nach Kontext eignen sich auch interaktive Grafiken wie Applets oder Flash-Animationen um das Interesse des Kunden zu wecken. Natürlich zieht ein bewegtes Bild eine viel grössere Aufmerksamkeit auf sich als ein statisches, das wird zum Beispiel bei Werbebannern ausgenützt.

[Screenshot: www.grc.nasa.gov/WWW/K-12/airplane/aglussac.html Link]

Der geführte User

Wie man Steuerungscodes am besten umsetzen kann, soll am Beispiel von Verkaufsseiten im Internet gezeigt werden. Der Besucher sollte nicht nur durch die Internetseite gesteuert werden, sondern er erwartet gewissermaßen, dass er durch die Seite geführt wird. Dabei hängt der Weg natürlich von den Bedürfnissen des Besuchers ab.

Wege definieren

Der Anbieter der Website muss definieren, wie er den Besucher durch seine Website lenken will, abhängig vom Wunsch des Users. Beispiele wären "Besucher will Produktinformationen", "Besucher sucht Support für gekaufte Produkte", "Besucher will Produkt kaufen"...
Nachdem definiert worden ist, welche Anwendungen oder Dienste von der Website zur Verfügung gestellt werden, kommt es darauf an, wie der entsprechende Weg zu diesen aussieht. Man sollte nie mehr als drei bis fünf Hauptwege definieren. Von diesen Hauptwegen sollten dann Wegstrecken und Abbiegungen weggehen. Gerade bei komplizierten Wegen muss dem User angezeigt werden, wo er sich befindet. Er muss das Ende des Weges abschätzen können und auch den Zeitaufwand, den er noch benötigt um ans Ziel zu gelangen. Gerade bei langen Wegen ist es wichtig dem User die Möglichkeit zu geben, zu einem späteren Zeitpunkt an diese Stelle zurückzukehren (→ Speicherung des Profils)

Prioritäten

Es liegt in der Natur der Sache, dass nicht alle Wege gleich lang sein können. Spezialinformationen benötigen längere Wege, als Standardabfragen. Auch ist es für ein Unternehmen wichtiger den Kunden möglichst schnell und unkompliziert zum Produktkauf zu verhelfen, als ihn vorher durch die komplette Produktpalette zu führen. Das heißt aber nicht, dass auf diesem Weg nicht auch für Zusatzprodukte geworben werden kann. Bei einer Fluggesellschaft könnte neben dem Flug zusätzlich noch eine Reiserücktrittsversicherung angeboten werden. Diese würde den Kunden kaum stören und den Weg praktisch nicht verlängern, da dieses Produkt gleichzeitig mit jedem Flug aufgeführt wird.

Allgemein gilt:

  1. Je kürzer und übersichtlicher die Wege sind, desto zufriedener ist der Kunde.
  2. Je wichtiger ein Weg für das Unternehmen ist, desto kürzer muss er sein.

Jeder Webdesigner muss schlussendlich die Länge der Wege gegen die Anzahl Verzweigungen pro Stufe abwägen und für seine Websitearchitektur die optimale Lösung finden.


Quellenverzeichnis